Wie viel Faseranteil ist sinnvoll?

 

Faserverstärkte Kunststoffe sind aus der modernen Bauteilentwicklung nicht mehr wegzudenken. Doch der Faseranteil will mit Bedacht gewählt sein, denn:

Je nach Geometrie, Orientierung und Verarbeitung können Fasern die Stabilität verbessern, oder Herausforderungen wie Verzug, Oberflächenprobleme und Sollbruchstellen verursachen.

Bedenken Sie bitte auch: Wenn es um die Belastbarkeit geht, ist die Einbettung der Faser im Kunststoff auch zu hinterfragen und Glaskugeln sind keine Alternative!

Was beeinflusst die Bauteilqualität🤷‍♂️

  • Faserorientierung = Potenzial zur Verzugsreduzierung
  • Ungünstige Querschwindung = Verzugssteigerung
  • Bindenähte = mögliche Sollbruchzonen durch Faserorientierung und Entlüftungsprobleme
  • Zu geringer Faseranteil = höherer Schwindungsunterschied zwischen Längs- und Querschwindung
  • Anspritzung = Je nachdem, ob man eine hohe Faserausrichtung wünscht oder eine gezielte Faser-Deorientierung für geringeren Verzug. Der Anguss (z.B. kein Halbmondanschnitt) muss dafür geeignet sein.
  • Oberflächenprobleme = wenn die Werkzeugoberfläche zu kalt ist oder an Rippen und hinter Schriften

💡 Unser Tipp: Frühzeitig optimieren (mit VorKon) auf der Grundlage von Spritzgießsimulationen!

Denn jede Kombination aus Geometrie, Material und Faseranteil ist individuell – und damit auch die Lösung. Unsere Simulation zeigt frühzeitig mögliche Risiken auf und ermöglicht gezielte Optimierungen – ob in der VorKon-Phase oder später.